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Eine lustige Truppe, unsere JJ-Cowboys

Bericht von Ernst Egg
Auf dem Titelbild JJ-Cowboys v.l.n.r.: Kurt, Jonas, Urs, Werner, Ernst, Fritz, Martin, Köbi

Die Geschichte der Cowboys in sechs Schritten

Am Anfang war das Feuer. Nein, nicht ganz 😊: da war Martin Schwendemann. Und damit die Geburtsstunde der JJ Cowboys im Jahr 2015. Dancing Cowboys "Step 1" Nach der Rekrutierung verschiedener Männer aus den Kursen der Jolly Jumper Line Dancers mit, wie wir gleich noch merken, etwas untertriebenen Versprechungen und einigen Überredungskünsten traf "Mann" sich das erste Mal. "Mann" verstand sich gleich auf Anhieb und wie heisst es so schön:
Die Chemie stimmte.
Die wohlgemerkt schweizweit einzigartige Männergruppe mit 8 Männern in der Line-Dance-Szene wurde geboren.

"Mann" erwartete, wie auch eine erst kürzlich durchgeführte Umfrage unter den Cowboys wieder zeigte, etwa einige lockere Tänze, eine Männerrunde, Kameradschaft, Geselligkeit, über alles Mögliche philosophieren, lockere Sprüche, leuchtende Augen der Cowgirls, fliegende BHs und natürlich auch des Cowboys Lieblingsgetränk Whiskey. "Mann" erwartete.
Jetzt schon mal vorweg: Das Einzige, was geblieben ist, sind die lockeren Sprüche, fliegende BHs und der Whiskey.
Also kamen im Jahr 2015 folgende 8 motivierte, gesunde, wilde Cowboys zusammen:

Martin Schwendemann
Werner König
Kurt Lehmann
Fritz Heiniger
Urs Staub
Jakob (Köbi) Rüegg
Jonas Meier
Ernst Egg

- Whiskey Time -

Dancing Cowboys "Step 2"
Wilde Cowboys müssen gezähmt werden und eine gewisse Ordnung muss in diese Wildheit hineingebracht werden. Wer eignet sich am besten dafür? Natürlich Tina Schwendemann.
Nachdem alle Waffen abgegeben wurden ("Mann" weiss ja nie), wurde unter der Leitung unserer aller so geschätzten Tina Schwendemann mal als Erstes die Musik für unsere (noch immer im Glauben) lockere Vorführung zusammengestellt. Von Nöggi über Toby Keith bis zu Brady Seals haben wir uns dann nach einigen "wilden Diskussionen" und sehr gutem Whiskey auf eine Zusammenstellung von 5 Musikstücken geeinigt. Yippee!!!
Halt: Eine Zugabe braucht’s doch auch, oder? Na klar !
Auch hier gab’s dank Whiskey eine schnelle Findung.
Bald darauf wurde unser Tenü, der sehr erotische Longjohn (für Greenhorns: "Ganzkörperunterwäsche" der Cowboys - meist in Rot), ein Bestandteil unseres Kleiderschrankes.
Übrigens: Nach mehreren Stylingberatungen wurde das Tenü in der Zwischenzeit auf JJ-Hemd und Jeans geändert (siehe Titelbild).

- Whiskey Time -

Dancing Cowboys "Step 3"
Nach dem Zusammenschnitt der Musik nahte das erste Training der 8 voll motivierten "Jungs". Schon bei den ersten Schritten wurde sehr schnell klar, dass da Hochleistungssport angesagt ist. Und auch, dass das ein ganz hartes Stück Arbeit wird, bis wir die Damenwelt in Ekstase oder Ohnmacht versetzen können. Die Idee, da mal locker ein Tänzchen zu tanzen, wurde sehr schnell auf die Kuhweide geschickt. Es wurden einfach (wie im Line Dance so üblich) zu viele "eigene Variationen" getanzt. Das Training hat uns auch vermittelt, dass es nicht einfach ist, 8 so individuelle Gesellen unter einen Cowboyhut zu bringen. Und eine andere Erkenntnis kam auch langsam in uns hoch, nämlich die, dass nicht nur der Whiskey, sondern auch unser Schweiss ein ständiger Begleiter sein wird. Aber trotz allem waren nach 2 Stunden doch erste kleinere Erfolge erkennbar.

- Whiskey Time -

Dancing Cowboys "Step 4"
Nach mehreren Trainings wurde uns klar, dass sich keiner von uns als Rudolf Chametowitsch Nurejew (für Greenhorns: einer der besten männlichen Balletttänzer des 20. Jahrhunderts) des Wilden Westens nennen kann, und dass wir keine makellosen Schritte aufs Parkett legen können. Dafür musste uns Tina beim Training richtiggehend "flattieren" und die Peitsche war auch nicht weit weg. Aber dass der Spass und die Freude am Tun uns Cowboys einen gewissen Charme verleihen, haben wir natürlich auch sehr schnell gemerkt. Denn unser Motto wurde schnell gefunden und von einem unserer Cowboys auf den Punkt gebracht:
Freude ist uns wichtiger als Perfektion.
Wir kamen unserem Ziel von Ekstase und Ohnmacht der Damenwelt immer ein Stück näher. Auch schon erste Erfolge in Sachen "fliegende BHs" stellte sich ein, und die Aussicht auf erste Auftritte hat unsere Motivation noch um ein Vielfaches gesteigert.
Auch kamen schon erste Verschleisserscheinungen in Form von lädierten Knien und Knochen zum Vorschein, die gar nicht gut auf Line Dance zu sprechen sind. Das Training wurde dadurch natürlich sehr beeinflusst, hat aber noch nie zu einer Absage geführt.
Aber eines, das werden wir wohl nie oder schlecht vereinen können:
Gemeinsame Termine
8 Männer und ein Termin ist wie 1000 Rinder auf nur einen Truck zu laden, also unmöglich. Es gibt aber auch ganz, ganz wenige Ausnahmen, die wir Cowboys dann umso mehr geniessen.

- Whiskey Time -

Dancing Cowboys "Step 5"
Unser erster Auftritt: JJ-Lodge, Samstagabend, Dance Night, 16. Juli 2016, 20.30 Uhr
8 nervöse Cowboys und Chefin Tina, so nervös, wie vor dem ersten Rendezvous, herrlich.
Dann die Ansage unseres Auftrittes:
Raus gehen, aufstellen, unser Ritual, die Musik beginnt zu spielen, die ersten Schritte. Wir merken, dass es geht, wir kommen beim Publikum an, tosender Applaus am Schluss, GESCHAFFT!! Und da dieses Kribbeln, das einen den Auftritt so intensiv erleben und spüren lässt. Yee-haw Yee-haw.
Auch erste externe Buchungen (Hochzeiten und Geburtstage) wurden von den Cowboys mit ihrem Charme und ihrer Tanzfreude (und mit gewissen Hindernissen) doch einigermassen zufriedenstellend über die Bühne gebracht, was ein Lächeln auf das Gesicht unserer Chefin zauberte. Publikum zufrieden, Chefin zufrieden. Was gibt es Schöneres?
Auch ist immer noch zu merken, dass die Motivation jedes Einzelnen und der Zusammenhalt in der Gruppe noch wie am ersten Tag vorhanden sind, was sich auch wieder bei unserem 2-tägigen Treffen in Davos ganz klar gezeigt hat. Ich sage dazu nur Fahrplan und …………… 😊

- Whiskey Time -

Dancing Cowboys "Step 6"
Uff, nach so vielen Whiskey Times (warum hat die Tastatur plötzlich so viele Tasten?) brauche ich nun ein wenig Erholung….. Hicks .
Ich hoffe, ich konnte euch die Geschichte der 8 JJ-Cowboys ein wenig näher bringen und dass wir uns an einem unserer nächsten Auftritte oder in der JJ-Lodge (auf einen Whiskey?) wieder begegnen werden.
Ich möchte die Gelegenheit auch nutzen, meinen 7 Cowboys und unserer Chefin Tina Danke zu sagen für die immer intensive und lustige Zeit, die ich mit euch verbringen durfte. Und ich hoffe, dass es noch lange so weitergeht.

Yee-haw!!
Euer JJ-Cowboy Ernst

Für die, die es interessiert, nachstehend noch die 15 Punkte des Cowboy-Codes:
Eine der originellsten, modernen Versionen des Cowboy-Codes stammt von Jane und Michael Stern in dem 1993 erschienenen „Way out West“:
1. Reite nie an jemandem vorbei, ohne "Howdy" zu sagen.
2. Winke keinem Mann auf seinem Pferd, es kann das Pferd erschrecken, und der Mann wird denken, du bist ein Idiot. Ein Nicken ist der geeignete Gruss.
3. Wenn du an jemandem vorbeigehst, dreh dich nicht nach ihm um. Es bedeutet, du traust ihm nicht.
4. Wenn du eines Anderen Pferd ohne seine Erlaubnis reitest, ist das genauso schlimm, wie wenn du mit seiner Frau ins Bett gehst. Und schlage niemals des Anderen Pferd.
5. Schieße niemals auf einen unbewaffneten Mann. Und überhaupt, schiesse nie auf eine Frau.
6. Sei immer gut gelaunt, auch wenn es dir schlecht geht. Nur Drückeberger und Angsthasen jammern immer.
7. Sei immer couragiert und verachte jeden Feigling.
8. Helfe immer dem Anderen in Not, auch einem Fremden oder einem Feind.
9. Wenn du nach einem Wochenend-Trinkgelage aus dem Town reitest, schieße mit deinem "Six Shooter" wild in der Luft herum, schreie wie verrückt und reite so schnell du kannst. Das ist dann ein „hurrahing a town“.
10. Ein Pferdedieb darf sofort gehängt werden. 11. Ziehe niemals eines anderen Mannes Cowboyhut auf.
12. Wecke niemals einen Anderen, indem du ihn schüttelst oder berührst. Er könnte aufwachen und dich sofort erschiessen.
13. Richtige Cowboys sind bescheiden und zurückhaltend. Ein Cowboy redet nicht viel, er spart sich seinen Atem zum Atmen auf.
14. Gleich, wie erschöpft und hungrig du bist nach einem langen Tag im Sattel, kümmere dich immer zuerst um dein Pferd, gib ihm Futter, bevor du selbst isst.
15. Verfluche alles, was du willst, aber nur unter Männern, Pferden und Rindern.Prägende Tanz-Einflüsse


Dorffeste, wie auch die Chilbi, gehören damals wie heute zur Tradition auf dem Land, genauso wie das Tanzen in den Restaurants zu Ländler-Musik. Als Teenager wollte ich da natürlich auch dabei sein und lernte durch meine Schwestern und Mutter die Schritte für Polka, Walzer, Foxtrott als Paartanz kennen. Später, zwischen dem 17. und 25. Altersjahr, besuchte ich in Luzern dann Hobby-Tanzkurse verschiedenster Disziplinen; von Standard- über Latin-Tänze bis hin zu internationalem Volkstanz. Während der 6 Jahre, die ich bis Ende 1985 in Griechenland verbrachte, kam – mit der grossen Liebe für dieses Land – die Leidenschaft für den traditionellen griechischen Volkstanz dazu. Diese Freude hält bis heute an, denn: Trotz Rückkehr in die Schweiz, bin ich weiter mit viel Enthusiasmus an entsprechenden Tages- und Wochenseminaren dabei, ob im Raum Zürich oder in Griechenland.

Von der Musik zum Country-Fieber


Grundsätzlich höre ich Klassik genauso gerne wie Schweizer Volksmusik, volkstümlichen oder anderen Schlager, bis hin zu Rock und Pop; ganz nach Lust und Laune. Doch im Jahr 1985, als ich auf der griechischen Insel Samos den inzwischen verstorbenen Schweizer Country-Künstler John Brack kennenlernte, der dort mit seiner Frau seinen Urlaub verbrachte, kam ich ins «Country-Fieber». John, bekannt als leidenschaftlicher Musiker, spielte im Ferienhotel ohne Gage, ganz zur Freude und Überraschung der anwesenden Gäste. Und für mich DAS ausschlaggebende Erlebnis für meine Freude an Country-Musik! So besuchte ich fortan jährlich stattfindende Events wie die Country Night Gstaad, das Country-Musik-Festival im Albisgüetli und das Trucker- und Country-Festival in Interlaken, um nur einige zu nennen. Ausgestattet mit Western-Klamotten wie -Hüten, -Boots, Belts und Buckles wurde ich mehr und mehr zum Country-Musik-Fan und – wie ich bis heute sage – zu einem richtigen «alten Groupie». Dass ich mich, wo immer möglich, gerne nach Konzertende oder während einer Autogrammstunde mit Künstlern wie Lorrie Morgan, Pam Tillis, Dale Watson aber auch Willie Nelson usw. unterhalte, zeigt exemplarisch das Titelbild.

Vom Square Dance zum Line Dance


Ich besuchte Kurse für Country &Western Dance, damit gemeint sind u.a. Two Step, Waltz, Cha Cha, die als Paar am Rand der Tanzfläche (line of dance) getanzt werden oder den Kreistanz (wie Barn Dance). 1994, an einer Dance Night der No Limits in Schlieren, kam ich dann erstmals mit Line Dance in Berührung, da dies an Country und Western Dance-Clubs nun auch hierzulande ein Thema wurde. Es dauerte jedoch noch ein paar Jahre, bis ich selbst Line Dance praktizierte. Denn: Auf mehreren Reisen in den Südwesten der USA schnupperte ich vorher noch «Square Dance-Luft».
Beim Square Dance stellen sich vier Paare im Quadrat auf und tanzen zur Musik ab Konserve (immer!), die von einem Caller zugerufenen Tanzfiguren. Während der einjährigen Grundausbildung zum Square Dancer bei den Square Drivers in Zürich, lernte ich als «Student» die rund 80 Basis-Tanzfiguren kennen, die man beherrschen muss, um die Abschlussprüfung zu bestehen und folglich bei Square Dance-Tanzanlässen mitmachen zu dürfen.

Es muss im Jahr 1998 gewesen sein, als ich dann meinen ersten Line Dance Kurs bei den Funky Grizzly in Horgen besuchte. Eine wahre Leidenschaft ergriff mich, die ich anfänglich in der Dance Factory Wetzikon und später bei den Jolly Jumper in Kollbrunn auslebte. Im Jahr 2007 gestand ich Tina den Wunsch ein, auch mal vor einer Klasse zu stehen und meinen Spass am Line Dance an Schüler weitergeben zu dürfen. Tina fand dies eine gute Idee und ermöglichte mir, mit einer ihrer Klassen vorerst mal Tänze zu repetieren. Diese Gelegenheit nutzte ich sehr gerne und so übte ich also erst mal mit Tinas Klasse das laute Vorsagen der Tanzschritte per Mikro und das gleichzeitige Tanzen der Schritte. Gar nicht so einfach, aber es machte unheimlich Spass. Und da ich unbedingt eine anerkannte Ausbildung haben wollte, absolvierte ich im Jahr 2008 die SCWDA-Ausbildung zum Line Dance Instruktor.

Seit 2008 unterrichte ich nun – zuerst als willkommener Ausgleich zu meinem 100% Job in der Reisebranche und seit April 2018 als Rentnerin – mit grosser Freude wöchentlich eine Line Dance Klasse. Was mir das Tanzen bedeutet? Lebendig sein! Denn Tanzen ist gut für die Seele, macht enorm viel Freude und hält körperlich wie geistig jung und beweglich. Möge meine Gesundheit mir erlauben, noch ewig weiter zu tanzen.